Real-Debrid


24 September 2019

Lustiges Taschenbuch #001 - #200 (Ehapa 1967 - 1984)


Genre: Humor
Jahr: 1967-1984
Verlag: Ehapa

Im Sommer 2000 erreichten die Lustigen Taschenbücher einen neuen Rekord, denn erstmals überschritt die Comic-Taschenbuchreihe die Grenzmarke von 200 Millionen aufgelegten Bänden. Die Lustigen Taschenbücher sind in Deutschland seit nunmehr 33 Jahren ein Renner. Die Idee für Disney-Comics zum Schmökern im Taschenbuchformat entstand in Italien, wo man nach dem 2. Weltkrieg zunächst die wöchentlich erscheinenden Hefte vom Großformat auf Taschenformat umgestellt hatte, so dass der Weg zu dicken Sonderausgaben geebnet, und schließlich zu einer Buchreihe im Taschenformat nicht mehr weit war.

In den Lustigen Taschenbüchern tauchen zwar vereinzelt klassische Disney-Comics von Carl Barks auf, im Großen und Ganzen unterscheiden sich die enthaltenen Geschichten in Stil, Länge und Inhalt von den üblichen Heft-Comics. Das liegt daran, dass sie in Italien produziert wurden. Italien hatte nämlich schon lange eine Sonderstellung bei der Produktion von Disney-Comics. Sie reicht bis in die Anfangsjahre der Disney-Comics zurück.

Seit 1930 Disneys Micky Maus erstmals in Comics auftrat, fanden Disney-Comics rasch eine ebenso weite Verbreitung wie zwei Jahre zuvor die Trickfilme. In Ländern wie Italien wurden sie sogar so beliebt, dass die amerikanischen Comics allein nicht genügten, um den Bedarf beim Publikum zu decken.

So begann im Dezember 1932, knapp zwei Jahre nach der Veröffentlichung der ersten Micky-Strips beim Florentiner Verlag Nerbini die Wochenzeitschrift Topolino. Topolino, also wörtlich eigentlich »Mäuschen«, ist der italienische Name von Micky Maus. Die Zeitschrift wurde geleitet von Paolo Lorenzini, dem Neffen von Carlo Collodi (bürgerlich Carlo Lorenzini), dem Verfasser der Erlebnisse von Pinocchio, dem »hölzernen Bengele«.

Mit Heft 137 vom 11. August 1935 wurde die Zeitschrift vom Verlag Arnoldo Mondadori übernommen. Der Bedarf an Material war inzwischen so groß, dass bei Mondadori Disney-Comics nicht nur nachgedruckt wurden, sondern auch in Lizenz selbst produziert werden durften. Der große Erfolg von Topolino ermutigte Mondadori zu einem zweiten wöchentlich publizierten Disney-Heft mit dem Titel Paperino. Paperino ist der italienische Name von Donald Duck. (»Papero« ist ein Gänserich oder, im umgangsprachlichen Doppelsinne, ein Dummkopf. Die Endung »-ino« ist wie bei »Topolino« eine Verkleinerungsform.) 

In Paperino, der Zeitschrift, die fünf Jahre vor dem ersten amerikanischen Donald Duck-Heft gestartet wurde, kamen (wie in Topolino) anfangs neben dem Titelhelden auch andere amerikanische und italienische Comic-Serien zum Abdruck. Es wurden aber auch schon die ersten langen heiteren Abenteuergeschichten um Donald Duck veröffentlicht, die unter anderem von Frederico Pedrocchi, Mario Pinochi und Nino Pagot in Italien angefertigt wurden.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Zeitschriften von Mondadori auf Taschenformat umgestellt. Später brachte der Verlag auch richtige Comic-Taschenbücher heraus, die kompakten Lesespaß bereiten sollten. Das vergrößerte den Bedarf an Geschichten so sehr, dass zeitweilig 50 Prozent aller in Europa getexteten und gezeichneten Disney-Comics in Italien entstanden.

Aus dem in Italien angesammelten Fundus an Disney-Comics im handlichen Taschenformat wurden schließlich ab Oktober 1967 in Deutschland die Lustigen Taschenbücher mit jeweils rund 250 Seiten Umfang. In der seit bald 33 Jahren erscheinenden Buchreihe sind mittlerweile über 270 Bände mit einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren publiziert worden, fürwahr ein beachtlicher Augenschmaus und Lesespaß. Hätte man die Möglichkeit, alle diese Bände hochkant aneinanderzulegen, ergäbe das (bei 18,8 cm Seitenlänge pro Band) die beachtliche Strecke von 37 600 km, fast einmal rund um den Äquator.

Die Lustigen Taschenbücher enthielten fast ausschließlich italienische Disney-Comics und machten so bei uns den Erzählstil und die Zeichnungen italienischer Zeichner populär, auch wenn deren Namen lange Zeit ebenso anonym blieben wie der Name von Carl Barks. Einer der bekanntesten und beliebtesten italienischen Disney-Texter und -Zeichner ist Romano Scarpa, der 1953 - im Alter von 26 Jahren - zu Arnoldo Mondadori kam, und - als großer Fan der Abenteuergeschichten, die sich Floyd Gottfredson in USA für Micky Maus ausdachte und zeichnete - 1955 die Gelegenheit bekam, dem verehrten Idol nachzueifern.

Da nämlich in USA in den Tageszeitungen keine humoristischen Abenteuercomics mehr in Fortsetzungen erscheinen sollten, sondern nur noch in sich abgeschlossene Gag Strips, fehlte plötzlich in Italien bei den dort sehr beliebten langen Geschichten der Nachschub. Scarpa konnte nun Geschichten schreiben und zeichnen, die in Atmosphäre und Spannung den Klassikern ähnelten. Scarpa arbeitete sowohl mit Micky, als auch mit Donald Duck.

Scarpa hat viele seiner besten Geschichten selbst geschrieben, aber etwa ebenso oft auch die Texte anderer Verfasser ins Bild gesetzt. Wie Gottfredson hat er viele Nebenfiguren erdacht, die später von anderen Textern und Zeichnern übernommen wurden. Zu den von Scarpa erfundenen Gestalten zählen unter anderem Atömchen, Kater Karlos Freundin Trudi und die in Dagobert Duck (und sein Geld) vernarrte Gitta Gans, die gerne Frau Duck würde.

Den Lustigen Taschenbüchern verdankt man - unter anderem - auch Kenntnis von Donald Ducks Geheimidentität als »Superheld« Phantomias. Erdacht wurde Donalds zweites Ich von Texter Guido Martina und Zeichner Giovan Battista Carpi. Donalds erstes Abenteuer als Phantomias (Originalname Paperinik) erschien in Heft 706 der Zeitschrift Topolino. In Deutschland konnte man Phantomias erstmals 1976 in Band 41 der Lustigen Taschenbücher (»Donald mal ganz anders«) erleben.

Die Lustigen Taschenbücher werden aber nicht nur wegen solcher neuer Figuren geschätzt und verschlungen, sondern wegen ihrer bunten Mischung an spannenden und lustigen, langen und kurzen Geschichten, die Donald, Micky und Co. durch alle Zeiten und Perioden und in so manche Roman-, Theater und Filmpersiflage entführen.


Italienische Disney-Künstler

Romano Scarpa wurde am 27. September 1927 in Venedig geboren. Sein Interesse am Zeichnen führte zu einem Studium an der Akademie der schönen Künste. Seine Leidenschaft für den Zeichentrickfilm ließ ihn das Studium jedoch vorzeitig abbrechen. Nach dem Krieg machte Scarpa den Kurztrickfilm »E poi venne il diluvio« (Und dann kam die Sintflut), einen Film über die Vorgeschichte der Menschheit. 1947 gründete er sein eigenes kleines Trickfilmstudio.

1953 erhielt der Disney-Fan Scarpa das Angebot, eine Comicgeschichte nach Texten von Guido Martina für die Zeitschrift Topolino zu zeichnen. Es war die Comicerzählung »Biancaneve e Fiamma Verde« (Schneewittchen und die Grüne Flamme). Es dauerte nicht lange, da durfte Scarpa seine Comics auch selbst schreiben.

Romano Scarpas nächste Arbeit befaßte sich mit Donald Duck. Aber schon bald zeigte sich, daß er ein Faible für Micky Maus hatte. Scarpas erster in Deutschland nachweisbarer Comic erschien in Band 8 des Lustigen Taschenbuchs (Donald und der »Fliegende Schotte«, aus Topolino 174, Tusche: Luciano Gatto).

Guido Martina (9.2.1906 - 6.5.1991), in Carmagnola bei Turin geboren, studierte Philosophie und Literatur, unterrichtete einige Zeit, und ging dann nach Paris, wo er Dokumentarfilme drehte. Als er 1938 nach Italien zurückkehrte, fing er an, für Topolino Comics aus dem Amerikanischen zu übersetzen. Er arbeitete für den Rundfunk und gab eine Humorzeitschrift heraus. Nach dem 2. Weltkrieg übersetzte er wieder für Mondadori, durfte aber auch erste eigene Topolino-Geschichten schreiben. Martina schuf 1949 einen der beliebtesten italienischen Western-Comics, der auch deutschen Comic-Fans in guter Erinnerung ist: »Pecos Bill«. Daneben schrieb er auch für andere Comic-Serien wie Oklahoma, Cucciolo und Tiramolla. Sein Hauptwerk aber waren - und bleiben - weit über tausend Disney-Geschichten. 

Giovan Battista Carpi (geboren am 16.11.1927 in Genua), der die Gestaltung von »Phantomias« übernahm, war ein erfahrener Zeichner. Nach einer Ausbildung als bildender Künstler an der Akademie der Schönen Künste und im Studio des Malers Giacomo Picollo kam er zum Trickfilm und zur Mitarbeit an Jugendzeitschriften. Seine ersten Comics fertigte Carpi 1945 für die Wochenzeitschrift Faville an. Nach Mitarbeit an verschiedenen Zeitschriften arbeitete er auch eine Zeitlang im Trickfilmstudio der Gebrüder Pagot als Phasenzeichner. 1953 wurde er in die Riege der italienischen Disney-Zeichner aufgenommen. Seine Vorliebe für alte Moden und Kostüme prädestinierte Carpi geradezu für Persiflagen und Parodien, etwa »Donald, Prinz von Dänemark« oder »Das Geheimnis der Silberleuchter«, in denen Shakespeares Hamlet und Victor Hugos Die Elenden humorvoll aufbereitet wurden.

Obwohl Carpi hauptsächlich für Disney gearbeitet hat und heute Vorsitzender der Universität Disney ist, die in Italien Nachwuchszeichner für Topolino ausbildet, hat er auch bei anderen Comics Spuren hinterlassen, zum Beispiel bei Fix und Foxi. Ferner erfand er die Figur des »Soldino« für den Verlag Bianconi, »Gargantua« für die Zeitschrift Smack und »Dodo« für Airone Junior. 

Die Reihe der italienischen Disney-Zeichner und -Texter ist inzwischen schon sehr lang geworden. Hier noch eine kleine Auswahl von Zeichnern, deren Arbeiten häufig in den Lustigen Taschenbüchern auftauchen:

Marco Rota. Der am 18. September 1942 in Mailand geborene Zeichner konnte 1958 in Italien seine ersten eigenen Comics veröffentlichen. 1962 wurde er fester Mitarbeiter von Topolino, zeichnete aber nebenbei auch realistische Comics für die im gleichen Verlag erscheinenden italienischen Ausgaben von Superman und Batman. Nebenbei zeichnete er auch satirische Comics für die Wochenzeitschrift ABC. Von 1974 bis Juni 1988 war Rota künstlerischer Leiter der italienischen Disney-Produktion. Er verfertigte in dieser Zeit unzählige Geschichten, wobei er sich stilistisch am stärksten von Carl Barks beeinflussen ließ.

Giorgio Cavazzano stammt aus Venedig, wo er am 19. Oktober 1947 zur Welt kam. Er machte bereits als junger Mann die Tuschzeichnungen für die Disney-Storys seines Cousins Luciano Capitanio, außerdem kolorierte er die Disney-Arbeiten von Luciano Gatto und Romano Scarpa, die wie er in Venedig lebten. 1967, im Alter von 20 Jahren, debütierte er selbst als Zeichner. Sein ausgeprägter Stil erfreute sich rasch großer Beliebtheit. Besondere Begeisterung weckte seine Casablanca-Parodie mit den Ducks. Da Cavazzano schnell zeichnet, hatte er auch Zeit, neben den Disney-Geschichten andere Serien zu betreuen. 1988 verließ er die italienische Disney-Produktion und wurde Leiter der Comic-Herstellung der französischen Zeitschrift Pif.

Massimo De Vita ist der Sohn von Pier Lorenzo De Vita, der erstmals 1938 und insbesondere von 1955 bis 1981 für die italienischen Disney-Comics gearbeitet hatte. Massimo De Vita kam am 29. Mai 1941 in Mailand zur Welt. Schon mit 17 Jahren arbeitete er im Zeichentrickstudio der Gebrüder Pagot an Werbefilmen mit. Schließlich stieß er zur Redaktion der italienischen Disney-Hefte, wo er zunächst Comics nach Texten von Guido Martina, Carlo Chendi und Rodolfo Cimino anfertigte, ehe er mehr und mehr eigene Texte grafisch umsetzte. Zu seinen populärsten Geschichten zählt die lange, dreiteilige Fantasy-Erzählung aus den Jahren 1982 bis 1984, in der Micky und Goofy im utopischen Land Argaar sind.

Luciano Bottaro. Der am 16. November 1931 in Rapallo geborene Bottaro zählt zu den schaffensfreudigsten Autoren der italienischen Humor-Comics. Er brach eine Lehre als Buchhalter ab, um 1949 mit dem Texten und Zeichnen von Comics anzufangen. Zu seinen Erfindungen zählte 1951 der Pirat Pepito, der auch in Deutschland eine eigene Heftreihe erhielt. 1952 zeichnete er eine erste Disney-Geschichte mit Donald Duck. Es dauerte nicht lange, dann war er einer der richtungweisenden Gestalter der italienischen Schule von Disney-Comics. Bottaro arbeitete bis 1968 in großem Stil für die italienischen Disney-Hefte, danach mit längeren Pausen bis 1984. Schon früh widmete sich Bottaro auch der Entdeckung und Förderung neuer Talente und schuf nebenbei viele weitere eigene Comic-Figuren, darunter Whisky & Gogo, die ab 1960 nach Texten von Carlo Chendi entstanden.

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#101 - #200



Genre: Humor
Jahr: 1985 - 1994
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